Donnerstag, 24. Mai 2012

wie lange noch?
Vielleicht mögen die Deutschen Frau Merkel so gerne, weil ihre Art zu regieren das Leben in der heutigen Zeit widerspiegelt. Die Autorin des Artikels nennt das "maximaloptionales Handeln", d.h. Handeln, das sich in solch kleinen Schritten vollzieht, dass weiterhin möglichst viele Anschlusshandlungen gewahrt bleiben.
Wenn ich mir mein eigenes und das Leben vieler Freunde anschaue, verfahren wir nach demselben Prinzip. Niemand hat einen Plan a priori, den er durch zielstrebiges Handeln versucht zu realisieren. Kaum jemand kauft ein Haus auf dem Lande, weil er sich dort niederlassen und eine Familie gründen möchte. Häuser werden in der Stadt oder ihrer Nähe gebaut und erworben, damit man sie möglichst schnell verlustfrei weiterverkaufen kann, wenn doch alles den Bach runtergeht. Das Scheitern des Unternehmens und die möglichen Alternativen werden immer schon mitgedacht, damit man vom Leben nicht kalt erwischt wird und dann ohnmächtig dasteht.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass mir und vielen Anderen das Bekenntnis zum Leben fehlt. Genau wie Merkel sich nicht auf eine politische Richtung festlegen lassen möchte, empfinde ich das Bekenntnis zu dem einen Leben als Gefängnis, als unzureichende Begrenzung meiner Persönlichkeit. Andererseits weiß ich nicht genau, ob die Pläne, deren Scheitern man antiziperen möchte, nicht zu eben diesem verurteilt sind; eben genau weil man sich nie vollends zu ihnen bekannt hat.

Freitag, 18. Mai 2012

"We may be conceptualizing things as objects, relations, substances, and events, but from a physical point of view, everything out there may  as well be wave."

~Wolfram Hinzen
"you don't increase precision by saying 'a man m is walking down a street s'.."

Sonntag, 13. Mai 2012

Probleme im Schulalltag

"Eine Rolle spielt auch die bildungspolitische Propaganda, wonach ein Kind mindestens einen Bachelor haben muss. Eltern glauben, alles tun zu müssen, damit ihr Kind aufs Gymnasium kommt. Das ist parteipolitisch gewollt."

Traurig, aber wahr.. Ich betreue einen Nachhilfeschüler, der insgesamt in allen Fächern gute Noten schreibt. Trotzdem lassen ihn die Eltern seine Bücher mit in die Ferien nehmen, damit er in der Zeit nicht alles vergisst.
Das ist wohl gut gemeint, lässt das Kind aber auch verlernen, was es heißt, sich zu langweilen und daraus eigene Interessen zu entwickeln. Wie kommt man denn dazu, sich selber für Musik oder Literatur zu interessieren, wenn man die ganzen Ferien mit Latein-Vokabeln beschäftigt ist?

Freitag, 11. Mai 2012

http://www.zeit.de/2012/19/TUEV-Globalisierung

Es ist schon beunruhigend, wenn sogar  in der "Zeit" Experten mit Redewendungen zitiert werden, die sich vor 1945 enormer Beliebtheit erfreuten...Manchmal hat man das Gefühl, die Deutschen können einfach kein ausgeglichenes Verhältnis zu sich selbst entwickeln: Läuft es schlecht, droht das Ende aller Zeiten. Läuft es hingegen gut, neigt man sehr schnell zu unangebrachten Übertreibungen.. Vielleicht liegt das Problem darin, dass man die jeweilige Befindlichkeit allein vom wirtschaftlichen Erfolg des Landes abhängig macht und somit notwendigerweise zu keiner differenzierten (Selbst-)Betrachtungsweise gelangen kann?