Donnerstag, 5. Juli 2012

Khan Academy

Reboot the school
Die Einwände gegen das Konzept werden viel zu schwach formuliert..
Zunächst besteht das Problem bei Khans Methode, dass sie zu sehr auf Kinder aus der Mittelschicht zugeschnitten ist, d.h. Kinder mit einem Computer und einem Raum, in dem sie diesen ungestört benutzen können.
Gleichermaßen brauchen Kinder jemanden, der ihnen auch beim Lernen Grenzen setzt, im positiven wie im negativen Sinne. "Insecure Overachievers" könnten sich nach Khans Methode dazu veranlasst sehen, ihre gesamte Freizeit mit Lernen zu verbringen, um nur ja ihre selbstgesteckten oder von den Eltern formulierten Ziele zu übertreffen. Kinder mit geringen Ambitionen finden wiederum nicht einmal die Motivation, sich die Clips überhaupt anzusehen.
Somit wird durch Online-Tutoring die Verantwortung für das Lernen an die SuS und damit auch ihre Eltern abgegeben. Das kann in bildungsorientierten Familien gut funktionieren, aber es ist fraglich, ob es Kindern hilft, die nicht den entsprechenden sozialen HIntergrund haben.

Weiterhin wird durch seine Art der Schule die Funktion der Erziehung zu großen Teilen aufgegeben: Denn wenn alle SuS individuell nach eigenem Tempo lernen, kommt nur noch wenig soziale Interaktion zustande, durch die SuS wichtige Sozialkompetenzen erwerben. Diese zu vermitteln, ist gerade heutzutage Aufgabe der Schule, da die Kinder in der ihrer Freizeit häufig allein vor einem Bildschirm sitzen.
Khans Methode ist sicherlich ein wichtiger Beitrag, um Binnendifferenzierung innerhalb der Schule zu erleichtern, aber dennoch sollte sie nicht dermaßen einseitig dargestellt werden.

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